Zum ersten Mal beim Arzt

Schon bei unserer Abreise aus Mexiko am Montag hatte sich ein Pickel auf der Innenseite meines Nasenfluegels boese entzuendet.

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Als wir nach 16 Stunden Flug und zweimal Umsteigen endlich in Belo Horizonte ankamen, war die Nase mittlerweile knallrot, dick und meine Lymphknoten angeschwollen. Kein gutes Zeichen, insbesondere weil ich wegen einer aehnlichen Entzuendung vor gut einem Jahr beinahe fuer einige Tage im Krankenhaus gelandet waere.

 

Es half also alles nichts, um die Weiterreise nicht zu gefaerden, musste ein Arzt her! Dank WiFi im Hostel war ein Kilnik in der Naehe schnell ausgemacht und bald darauf sassen wir im Taxi dorthin. Nach einigen Irrungen und Wirrungen fanden wir in dem schicken und modernen Gebaeude auch die Notaufnahme, wo wir freundlich aufgenommen wurden, uns aber mit Haenden und Fuessen verstaendigen mussten. Wie wir schon vorher festgestellt hatten, ist naemlich Alles ausser portugiesisch hier absolute Fremdsprache und jemanden zu finden, der auch nur ein paar Worte englisch oder spanisch spricht, gar nicht so einfach. Irgendwie gelang es uns aber an der Rezeption mein Problem verstaendlich zu machen, ich bekam ein Baendchen um den Arm und wurde in einen Warteraum geschickt. Wir hatten uns schon auf eine ewige Wartezeit eingestellt, aber kurz darauf wurden meine Daten aufgenommen und nach einigen Minuten in einem weiteren Warteraum nahm sich auch schon ein Arzt meiner an. Er begruesste uns freundlich mit Vornamen und fuehrte uns ins Behandlungszimmer.

 

Zum Glueck war meine rote Knollnase ziemlich offensichtlich, der gute Andre konnte naemlich auch so gut wie kein Englisch! Nachdem er sich das Elend genau angeschaut hatte, schien das Problem aber erkannt und er stellte ein Rezept fuer Antibiotika sowie ein schmerzstillendes Medikament aus. Als ich den Stempel unter dem Rezept bemerkte, kam ich dann aber doch noch etwas ins Stutzen: Dort stand „Cirurgia Plastica“!? Wenn ich nicht aufgepasst haette, haette er mir womoeglich direkt eine komplett neue Nase verpasst! Anschliessend fanden wir dann auch irgendwann die Kasse, waren wieder draussen und besorgten in der Apotheke gegenueber die Medikamente. Mit insgesamt knapp 120 Euro kein billiger Spass, aber was hilfts und die Auslandskrankenversicherung haben wir somit (hoffentlich) nicht umsonst abgeschlossen.

 

Anschliessend brachen wir auf, um uns das Zentrum der Stadt etwas anzuschauen. Vielleicht lag es an der Uebermuedung durch den Flug oder am Krankenhausstress, aber ziemlich bald hatten wir die Nase voll von der recht dreckigen, wenig schoenen Gegend und machten uns etwas enttaeuscht von Brasilien auf den Weg ins Hostel zurueck. Beim heutigen bummeln durchs Stadtviertel Savassi konnten wir den schlechten ersten Eindruck aber schon etwas revidieren und morgen geht es weiter nach Rio de Janeiro, mal schauen was uns dort erwartet!

 

Uebrigens geht es mir, nachdem ich nun eineinhalb Tage taeglich sechs Pillen gefuttert habe,schon deutlich besser, auch wenn ich wohl wegen des Antibiotikums, das ich noch den Rest der Woche nehmen muss, auf die brasilianische Caipirinhakultur verzichten werden muss. Ein kleines Pils in der Kneipe „Stadt Jever“, die wir hier heute gefunden haben, habe ich mir aber trotzdem gegoennt!

Kommentare: 2 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    muddi (Donnerstag, 12 Januar 2012 18:37)

    ich als "ältere"Frau dachte ja schon die ganze Zeit,hoffentlich geht alles gut,weil ihr ja manchmal weit vom `Schuss´wart.Nun war es wohl in sofern Glück in der Nähe einer Klinik zu sein.Gute Besserung,ihr habt ja noch einiges vor.Ich hab bis Montag ein Provisorium im Mund,nervt etwas,aber noch 2 Termine und Zähne sind fertig.Auch schön.Bussi Muddi

  • #2

    Alex (Freitag, 13 Januar 2012 11:36)

    Vielleicht wird dir das auch mal eine Lehre sein das du nicht immer bis zum äussersten an deiner Nase rumpuhlen musste;) mit deinen Dreckigen Fingerchen...man man...Du gehst nochmal drauf wegen dem mist:/

    Aber die Kneipe ist ja wohl mal der Hit...Ist das nen alter Ostfriese der ausgewandert ist ?

    Viele grüße aus dem Seniorenzentrum Nürnberg:D
    Die Uni Erlangen muss wegen den doppelten Abijahrgängen die "high potentials" in andere Seminarräume auslagern...Grßes Kino hier...die kommen auch einfach mal rein und stehen 3 min still da:D

    Bis dann alex