Bienvenidos a Ecuador...

...aber bis es soweit war, mussten wir noch von Ushuaia nach Quito kommen, was in einen wahren Reisemarathon ausartete, bei dem wir schon mehrfach fest davon ausgingen, auf irgendeinem Flughafen uebernachten zu muessen.

...

Aber von Beginn an:

 

In Ushuaia machten wir uns ob der Horrorgeschichten, die wir schon ueber Aerolineas Argentinas gehoert hatten, sehr zeitig auf den Weg zum Flughafen, nur um dort festzustellen, dass die argentinische Fluglinie ihrem Ruf gerecht wurde: Unser Flug nach Buenos Aires war ersatzlos gestrichen worden!

 

Nach bangem Warten und ordentlich Draengelei und Diskussion sowohl am Info- als auch am Check-In-Schalter, hielten wir dann einige Stunden spaeter aber tatsaechlich Bordkarten fuer den uebernaechsten Flug in Richtung Buenos Aires um kurz vor Mitternacht in den Haenden!

 

Da dieser Flug allerdings noch in El Calafate zwischenlandete, wo wir eine weitere Stunde warten mussten, kamen wir erst mit guten fuenf Stunden Verspaetung am fruehen Mittwochmorgen in der Hauptstadt an. Glueck nur, dass auf die Unzuverlaessigkeit der Aerolineas Verlass zu sein scheint, den Anschlussflug nach Bogota in Kolumbien erreichten wir naemlich trotz des noetigen Flughafenwechsels per Taxi noch rechtzeitig, dieser flog naemlich ebenfalls deutlich spaeter als geplant ab.

 

Nach secheinhalb Stunden im Flieger kamen wir wohlbehalten in der kolumbianischen Hauptstadt an, wo wir zunaechst offiziell einreisen mussten, bevor wir unser Gepaeck abholen konnten, um anschliessend neu einzuchecken, da unser naechster Anschlussflug, der nicht von der argentinischen Graupenairlines ausgefuehrt wurde, natuerlich schon weg war. Irgendwie verwunderte es uns dann auch nicht mehr, dass wir nicht, wie von der Aerolineas Angestellten in Buenos Aires versprochen, auf den naechstspaeteren Flug nach Quito gebucht waren. Also war wieder stundenlanges Hausieren an verschiedensten Schaltern angesagt, bis wir endlich dank des sehr freundlichen und zuvorkommenden Bodenpersonals der Aerolineas Galapagos Bordkarten fuer den uebernaechsten und letzten Flug des Tages nach Ecuador bekamen. Der Rest dieser Odyssee verlief dann erstaunlicherweise glatt und wir kamen 32 Stunden, und damit „nur“ acht Stunden spaeter als geplant, nach dem Aufbruch vom Ende der Welt voellig erschoepft, aber gluecklich es doch noch geschafft zu haben, in unserem netten Hotel mitten in der malerischen Altstadt von Quito an.

 

Am naechsten Tag war dann erstmal ausschlafen und erholen angesagt, so dass wir nur einen kurzen ersten Eindruck von der Andenmetropole gewannen. Das Versaeumte holten wir aber am gestrigen Tag vollstaendig nach, indem wir einen gut siebenstuendigen Stadtrundgang mit Sightseeing unternahmen. Insgesamt standen zwei Museen und fuenf Kirchen, eine prunkvoller als die naechste, auf dem Programm, die wir mit einem ausgedehnten Spaziergang durch die liebevoll restaurierte und wunderschoene Altstadt im Kolonialstil bis hin zur baulich weniger attraktiven, aber ebenso spannenden „Neustadt“ verbanden. Besonders bemerkenswert war ein Wandgemaelde des letzten Abendmahles in der „Catedral Primada de Quito“, das Jesus und seine Juenger beim Verspeisen von geroestetem Meerschweinchen und Humitas (in Maisblaettern gegarter Maisbrei) zeigt. Ein weiteres „Highlight“ unseres Rundganges war das Erklimmen des Glockenturmes der im gotischen Stil erbauten „Basilica del Voto Nacional“. War der Anfang der Turmbesteigung durch das renovierte, an ein Mietshaus erinnerde Treppenhaus noch recht unspektakulaer, wurde es ab dem dritten Stock aberteuerlich! Eine wackelige hoelzerne Brueckenkonstruktion fuehrte ueber die Oberseite der inneren Kuppeln zu einer Abfolge von immer steiler werdenden, an der Aussenseite des Gebaeudes angebrachten Stahlleitern, bis zur kleinen Plattform des Glockenturmes. Der waghalsige Aufstieg lohnte sich aber, von oben hatten wir einen wunderschonen Blick ueber die in ein Hochtal hineingebaute Stadt, die sich in der Breite nur ueber wenige Kilometer ausdeht, deren laengliche Ausdehnung aber selbst von dort oben nicht zu ueberblicken ist.

 

Samstag ist Markttag, zumindest in Otavalo, weswegen nach unserer gestrigen Stadterkundung heute einen Tagesausflug in die etwa zwei Stunden Autofahrt noerdlich von Quito gelegene Stadt unternahmen.

 

Nachdem wir die grauen, in den Hang hineingebauten aermlichen Randbezirke der Hauptstadt hinter uns gelassen hatten, fuehrte die Fahrt durch das malerische, von Vulkanen gezeichnete Andenhochland, vorbei an zahlreichen kleinen Maisfeldern und niedlichen, mit Terracottaziegeln gedeckten Behausungen. Dass die Vulkane zum Teil noch sehr aktiv sind, erlebten wir uebrigens gestern Abend gegen neun am eigenen Leib, als wir von einem leichten Erdbeben der Staerke 3-4 kurz im Hotelbett durchgeschuettelt wurden. Kein Grund zur Sorge, kommen solche Beben laut unserem heutigen Guide doch woechentlich in Quito vor.

 

Nach einem kurzen Stopp am Aequator (diesesmal verwunderlicherweise ohne den beliebten Wasserstrudel-Taschenspielertrick) und an einem Aussichtspunkt ueber den Lago San Pablo, erreichten wir die etwa 50.000 Einwohner zaehlende Stadt Otavalo, dessen Zentrum sich an jedem Samstag, ob des wohl beruehmtesten Marktes des Landes, im Ausnahmezustand befindet. Einige Stunden schlenderten wir durch die engen Gassen der zahlreichen Marktstaende, deren Verkaeufer und Verkauferinnen in Ihrer traditionellen Kleidung zum groessten Teil textiles Kunsthandwerk feilboten. So schoen die bunten Muster der Muetzen, Taschen und Tuecher auch aussehen und so bewunderswert diese Handwerkskunst auch ist, war das Meiste doch fuer unseren Geschmack etwas zu kitschig, weswegen wir nicht in Versuchung gerieten unsere ohnehin schon vom Platzen bedrohten Rucksaecke noch weiter mit Souvenirs vollzustopfen.

 

Der Rueckweg fuehrte uns noch am kleinen, romantisch in einem Eukalyptuswald gelegenen Wasserfall Peguche und am grossen Kratersee des Vulkans Cuicocha vorbei, bevor wir puenktlich zum Einbruch der Dunkelheit wieder unser Hotel erreichten.

 

Was die weitere Reiseplanung angeht, ist das naechste Abenteuer schon in Sicht: Ab morgen geht es fuer fuenf Tage ueber die Stadt Lago Agrio in den Dschungel des Amazonasbeckens, Piranhas und Anacondas (hoffentlich) inklusive!

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Kommentare: 2
  • #1

    Alex (Montag, 28 November 2011 09:35)

    Dann fallt nicht ins Wasser. Und nicht von den großen Schlangen fressen lassen. Das klingt sehr gefährlich. Aber schlimmer als Elbtalauen in wathose kann das auch nicht sein da;)

  • #2

    muddi (Mittwoch, 30 November 2011 18:28)

    na langeilig wird es auf jeden Fall nicht,die Reise war ja voll Überaschungen,nun hoffen wir mal,dass das,was da kommt auch schön aufregent wird.Morgen hab ich einen üblen Zahnarzttermin,hoffentlich überleb ich den.Hab jetzt schon Schiss.Hier ist ansonsten alles auf Weihnachten,nerv!!!Bis bald-schön aufpassen.Love Muddi