Magma in Malargue

Von Mendoza ging es weiter nach Malargue, von wo aus natuerlich mal wieder ausgedehnte Busausfluege in die Umgebung auf dem Programm standen!

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Als erstes fuhren wir zum Vulkan Malacara. Dieser ist einzigartig, weil der Kegel nie abgesprengt wurde und man dafuer in riesigen hoehlenartigen Basaltstrukturen spazierengehen kann, die durch Ablagerungen hunderter vergangener Ausbrueche und anschliessender Wind- und Wassererosion geformt wurden. Mit etwas Phantasie fuehlt man sich tatsaechlich wie mitten in einem Vulkan. Die genaue Entstehungsgeschichte des Feuerberges blieb uns aber leider verborgen, weil unser Guide dieses Mal ausschliesslich Spanisch konnte, und fuer wissenschaftliche Vortraege reicht es dann bei uns doch noch nicht so ganz. Ausserdem dabei war uebrigens schon wieder ein Ekel-Fummelpaerchen! Die haben die Ausfuehrungen von Antonio allerdings auch nicht recht verfolgen koennen, weil sie mit knutschen, eklig sein und furchtbar haesslich-peinliche Fotos machen (tausende, ohne Quatsch! Ich glaube, der Typ hat in 2 Tagen mehr Fotos gemacht als wir in einem ganzen Jahr) schon voellig ausgelastet waren.

 

Anschliessend ging es noch zur Laguna Llancanelo. Das war ziemlich abgefahren: Inmitten droeger vulkanischer Wuestenlandschaft liegt nach einem kurzen Spaziergang ueber die kuerzlich ausgetrocknete und mit Fischskeletten uebersaehte Uferzone ploetzlich ein von hunderten knatschpinken Flamingos bevoelkerter See wie eine Fata Morgana mitten in der Pleine. Die unwirkliche Stimmung mit dem bleiartig schimmernden Wasser und den schwarzen Vulkankegeln im Dunst am Horizont, die es unmoeglich macht, Sinnestaeuschung und Realitaet zu unterscheiden, ist fotografisch leider nur schwer einzufangen.

Am naechsten Tag - das Ekelpaerchen war auch wieder dabei, hurra! - ging es in die Payunia, ein Landstrich mit der groessten Vulkandichte der Welt. Der Ausflug war SPEKTAKULAER! Solche Landschaften haben wir noch nie gesehen, teilweise kam ich mir vor wie mitten in einem ultrakitschigen Fantasygemaelde. Schwarze Basaltfelder mit knallgelben strohigen Grasbuescheln, dazwischen erkaltete, tropfenfoermige und bis zu waschmaschinengrosse Lavabomben, im Hintergrund ein scheinbar rotgluehender Kegel, gelbe Bergflanken und am Horizont ein schneebedeckter Krater, und das alles auf einmal! Man glaubt es nicht, wenn man es nicht selbst gesehen hat!

Die "klassischen" Lavafelder, Ueberbleibsel riesiger praehistorischer pyroklastischer Stroeme, gab es natuerlich auch zu sehen und zu Fuss zu erkunden. Unsere Schuhe haben bei den scharfkantigen Basaltbrocken einige Blessuren erlitten, zum Glueck blieben wir selbst aber unverletzt. Auch wenn der letzte Ausbruch in dieser Gegend schon 25.000 Jahre her ist, bekommt man einen Eindruck der unglaublichen Naturgewalten, die hier einmal gewuetet haben.

Immer noch voellig geflasht von der Landschaft kamen wir am Abend zurueck nach Malargue und konnten tatsaechlich unsere Bustickets nach Zapala in Empfang nehmen! Wir hatten grosses Glueck, noch einen Platz bekommen zu haben, denn der Bus ueber die beruehmte Ruta 40 nach Sueden, die in dieser Gegend nur eine wilde Schotterpiste ist, faehrt nur zwei Mal in der Woche, und die Fahrt war tatsaechlich abenteuerlich: Der Doppeldeckerbus schwankte die ganze Nacht mit halsbrecherische Geschwindigkeit ueber die holperige Strecke wie ein Schiff in Seenot. Trotzdem sind wir unbeschadet angekommen und haben den gesamten folgenden Tag ebenfalls mit Busfahren verbracht, bis wir schliesslich am Abend Bariloche erreichten. 

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Kommentare: 1
  • #1

    muddi (Montag, 24 Oktober 2011 20:48)

    So,busfahren ist jetzt euer neues Hobby,was hättet ihr wohl gemacht,wenn ihr den 2malinderwochebus verpasst hättet?Angeln geht ja nicht.Bei uns streikt 4 Tage Bus und Stra.bahn-schon das zweite Mal diesen Monat.Ich hab ja Fahrrad,bergauf ist aber killing,macht aber fit.Bis bald-Muddi