Von Mammutbaeumen und Kifferdoerfern

Wir campen uns weiterhin lustig die Westkueste der USA hinunter und haben einen Mordsspass dabei, auch wenn es auf den meist sehr schoen gelegenen und zudem guenstigen staatlichen Campingplaetzen nur selten Duschen gibt, was des Oefteren zu etwas unangenehmen Geruechen im Mietwagen fuert.

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Kurz nachdem wir die Grenze nach Kalifornien ueberquert hatten, kamen wir auch schon in den Bereich der Giant Redwoodwaelder. Die naechsten Tage blieben wir in dem ausgedehten Gebiet im noerdlichen Kalifornien und bestaunten taeglich auf Fahrten und Spaziergaengen durch die Redwoodhaine diese beeindruckenden Baumriesen. Mit einem Durchmesser von bis zu 6 Metern und einem Alter von teilweise ueber 2500 Jahren ragen diese Giganten kerzengerade in den Himmel und lassen einen beinahe vor Erfurcht erstarren. Man fragt sich, was die wohl schon so alles erlebt haben... Vermutlich gar nicht mal so viel, die kommen im Gegensatz zu uns ja nicht vom Fleck! Trotzdem strahlen sie eine Erhabenheit ueber die Dinge aus und setzen ein vergleichsweise kurzes Menschenleben in eine ganz andere Relation, womit sie unweigerlich zum Nachdenken anregen.

Die Tour durch das Redwoodgebiet beschlossen wir mit einer Fahrt durch die Haine der „Avenue of the Giants“, welche wir mit einem Uebernachtungsstopp auf einem „Enviromental Campground“ unterbrachen. „Enviromental“ bedeutete in diesem Fall, mal abgesehen vom nahen Bach, kein fliessendes Wasser, und Plumpsklo, dafuer aber ganz alleine im Wald unter jungen Redwoods schlafen – traumhaft!

Am darauffolgenden Tag erreichten wir bald das Staedchen Garberville, das in den 70er und 80er Jahren den Ruf der „Marihuana Capital of California“ gehabt haben soll. Ein wenig dieser Alternativkultur scheint sich bis heute gehalten zu haben, zumindest finden sich dort einige einschlaegige Geschaefte und auffallend viele rastabelockte Zeitgenossen, die es nicht besonders eilig zu haben scheinen. Da auch gerade Fruehstueckszeit war, gingen wir in ein typisch amerikanisches Cafe und uebten uns wieder einmal im Kulturfressen. Ich hatte ein Drei-Eier-Omelette gefuellt mit Chili con Carne, dazu kam natuerlich noch die obligatorische fette Portion Hashbrowns und Bisquit and Gravy, was hier fast immer als Fruehstuecksbeilage angeboten wird. Bei Letzterem handelt es sich keineswegs um Kekse und Bratensosse, wie man vielleicht vermuten koennte, sondern um ein luftiges Sauerteiggebaeck in Muffinform, welches mit einer Schuessel Speck-Bechamelsosse gereicht wird... Also mal wieder maximaler Brennwert pro Gewichtseinheit, aber von nichts kommt nichts!

Bald darauf erreichten wir die landschaftlich wunderschoene Weinanbauregion und mit ihr das Kalifornien, wie man es sich vorstellt: huegelig, trocken und heiss. In den Huegeln hoch ueber dem Sonoma Stausee war am Ende des Tages mal wieder Camping angesagt, dieses Mal auf einem wunderschoenen Platz mit Aussicht und auch noch ziemlich verlassen! Das lag vermutlich daran, dass es wegen des Sommers kein fliessendes Wasser gab, aber daran waren wir ja mittlerweile gewoehnt.

Am naechsten Morgen hiess es dann zurueck in die Zivilisation und auf nach San Francisco!