Action in Alaska - Teil I

Wir haben in den letzten Tagen mal wieder richtig was losgemacht!

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Am Montag ging es fuer den Butzi endlich auf einen anstaendigen Angeltrip mit Skipper und Boot in den Prince William Sound auf Lachse. Bei durchwachsenem Wetter bissen die Fische offenbar ganz gut, vier Silberlachse, einen kleinen Koenigslachs, dem das Leben geschenkt wurde, und einen Buckellachs konnte er waehrend der 8-stuendigen Bootstour anlanden. Vier der Tiere hat er seinem aeusserst kinderreichen Mitanglerpaerchen aus Utah geschenkt und somit quasi eine ganze Familie ernaehrt, und ein besonders schoenes Exemplar ist vor unserer Bed&Breakfast-Unterkunft in Valdez auf dem Grill gelandet und wurde von uns zum Abendessen verspeist. Lecker!!

 

Nach dem Festmahl wollten wir dem Fischreichtum in den hiesigen Gewaessern auf den Grund gehen und haben die Lachsaufzuchtsstation in der Naehe der kleinen Fischersiedlung Valdez begutachtet. Wegen der langen Sommertage hier kann man ja auch locker abends um 11 noch Sightseeing betreiben! Die zu Tausenden zu ihren Laichgruenden migirierenden Lachse werden an der Flussmuendung abgefangen, legen in der Station ihre Eier, und die Babylachse werden dann gepaeppelt, bis sie nach ca. einem Jahr in die Freiheit entlassen werden. Die Ueberlebensrate der „Frischlinge“ ist so wesentlich hoeher und erfreut nicht nur die Sportangler, sondern sichert auch den kommerziellen Fischern die Existenz. Wir wanderten so auf dem Gelaende mit der Fischtreppe und den Aufzuchtsbecken umher und bestaunten die muehsam gegen den Strom ankaempfenden Fischmassen, als der Butzi ploetzlich staubtrocken verlauten liess, dass wir besser den Rueckzug antreten sollten. Ein ausgewachsender Grizzlybaer schlenderte mehr oder weniger zielstrebig aus ca. 30m Entfernung auf uns zu! Zum Glueck hatte Meister Petz aber anscheinend nur Augen fuer die Lachse, so dass wir uns unbeachtet aus dem Staub machen konnten. Um nicht als Nachtisch zu enden, haben wir auch besser kein Foto mehr von dem imposanten Pelztraeger gemacht. Nicht, dass die Viecher noch auf den Geschmack kommen und die zahlreichen Camper in ihren Zelten in unmittelbarer Umgebung als leckere Gute-Nacht-Pralinen vernaschen!

 

Am naechsten Morgen war mal wieder Extremsport angesagt! Mit zwei jungen freakigen Guides ging es auf den Worthington-Gletscher zum Eisklettern. Nach einem kurzen Stueck ueber Schotter-Gletscherablagerungen wurden die Steigeisen angelegt und wir wanderten ein Stueck bergauf zu einer Eiswand. Kurze Sicherheitseinweisung, Knotenkunde, Anseilen und mit zwei Eispickeln bewaffnet loskraxeln! Was beim Demonstrationsgeklettere unseres wollbemuetzten Rockstar-Guides Sam so einfach aussah, erwies sich als hoellenanstrengend! Die erste Wand war noch nicht einmal ganz senkrecht, und trotzdem sind wir nur unter groessten Anstregungen nach oben gekommen. Die Eishacken moeglichst weit nach oben in die Wand schlagen (und dabei mit den spitzen gezackten Dingern nicht abrutschen und sich in die Finger kloppen), dann die eisenbewerten Schuhspitzen in die Wand donnern, so dass sie festen Halt haben und sich – theoretisch – nur mit Beinkraft nach oben druecken, bevor man die Hacken muehsam wieder aus der Wand proekelt und das Ganze von vorne losgeht. Praktisch sah das bei mir spaetestens bei der naechsten Wand mit angedeutetem Ueberhang so aus, dass ich meist nicht genuegend Halt mit den Fuessen finden konnte, mich deswegen mehr oder weniger mit den Armen hochgezogen habe, was (neben Armkraempfen) beim naechsten Abrutschen der Fuesse zur Folge hatte, dass ich relaxt im Sicherrungsseil baumelte. Beim zweiten Versuch habe ich es dank frenetischer Anfeuerungsrufe von Sam (und anstaendiger Seilhaltearbeit von Zach, dem zweiten Guide) doch noch bis nach oben geschafft. Der Butzi hat sich besser angestellt, allerdings auch mit angestrengtem Gepuste verbunden – so ganz locker ging es ihm auch nicht von der Hand an der Wand! Trotzdem war die Aktion bei Kaiserwetter in der wunderschoenen Gletscherlandschaft ein unvergessliches Erlebnis, das unbedingt – nach ausgiebigem Unterarmtraining – bei Gelegenheit nach Wiederholung schreit!

 

Am Mittwoch sind wir mit der Autofaehre quer ueber den Prince William Sound gefahren und hatten dabei unfassbares Glueck mit dem Wetter. Am angeblich ersten sonnigen, fast wolkenfreien Tag des ganzen Sommers bisher ging es vorbei an schneebedeckten Gipfeln, Wasserfaellen, zahlreichen Gletschern und jeder Menge Minieisbergen, die die Eisriesen ins Meer kalben. Sogar Walfontaenen und platschende schwarze Flossen konnten wir in der Ferne ausmachen! Danach ging es noch viereinhalb Stunden mit dem Auto bis nach Homer im Sueden der Kenai Halbinsel.

 

Weiter geht's im zweiten Teil!

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Kommentare: 2
  • #1

    muddi (Sonntag, 24 Juli 2011 11:23)

    und wieder so´ne halsbrecherische aktion.ein wunder,dass noch nix schlimmes passiert ist,aber die ernährung mit dem frischen fisch tut wohl gut.wenn ihr irgendwann ìronman´machen wollt,ihr seid bereit!

  • #2

    Alex (Sonntag, 24 Juli 2011 13:15)

    Bin dann wohl mal wieder endneidisch;) sowohl angeln, als auch Kletterei. Dann hat butzi wohl dank seiner Klimmzugstange ne gute Vorbereitung für Gletschergekletter;)