Size Does Matter!

Die herausragendste Eigenart des 49. Bundesstaates der USA ist offenbar seine schiere Groesse, die seine Bewohner wirklich andauernd hervorheben.

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Alaska ist 2,3-mal so gross wie Texas (der zweitgroesste Bundesstaat), 1/5-mal so gross wie alle anderen Bundesstaaten zusammengenommen, so gross wie England, Frankreich, Italien und Spanien zusammen, und die 21 kleinsten Staaten der USA wuerden hineinpassen. So viel Wert wie auf die Ausdehnung gelegt wird, koennte man schelmenhafterweise vermuten, dass der Laden hier sonst nichts kann... aber Alaska hat noch mehr Superlative zu bieten: 29 aktive Vulkane, den einzigen Sechstausender ausserhalb von 30° um den Aequator (auf 63° noerdlicher Breite gelegen), und mit 30.000 Exemplaren eine der groessten Braunbaerenpopulationen der Welt.

Insgesamt sind die Lebensbedingungen fuer Humanoide eher unvorteilhaft, deswegen wird Alaska auch gerne als „The Last Frontier“ bezeichnet. Im Winter wird es gerne mal -40°C kalt (auch darauf sind die Jungs und Maedels hier offenbar maechtig stolz), es fallen gebietsweise 12m Schnee, und das bei bei nur etwa 3 Stunden Helligkeit pro Tag. Autos haben fast alle ein Kabel aus der Motorhaube heraushaengen, damit die Batterie im Winter an die Haussteckdose angeklemmt werden kann, um die Karre zum Anspringen zu bewegen. Wobei man sich fragt, wer im Winter ueberhaupt hierbleibt, die Leute, die es sich leisten koennen, sollen scharenweise nach Hawaii fluechten, und der ganze Verein muss zwischen September und Mai komplett abgeschlossen sein. Dabei wirkt der Bundesstaat doch sogar jetzt im Hochsommer ueber weite Strecken total verschlafen und ausgestorben. Oft habe ich mich bei dem Gedanken erwischt, dass es hier ja jetzt ganz nett, im Sommer aber bestimmt richtig geil ist! Hmmm... Wegen der widrigen Lebensumstaende, wo die Leute in laendlichen Regionen bis zu 50% ihres Einkommens fuer Energie ausgeben muessen (im „Rest“ der USA, hier gerne abfaellig als „Lower 48“ bezeichnet, sind es nur ca. 5%), gibt es hier eine Praemie fuer dauerhafte Einwohner: Jeder Buerger des Staates erhaelt jaehrlich ca. 1.000$ aus einem staatlichen Fond, und muss keine Einkommensteuer zahlen.

Bauvorhaben sind wegen des dauerhaft gefrorenen Permafrostbodens ein besonders schwieriges Unterfangen, denn wenn der Untergrund durch Ueberbauung auftaut, verwandelt sich alles in unbezwingbaren glitschigen Matsch. Auch deshalb ist die 1.280km lange Oelpipeline von Prudhoe Bay im Norden Alaskas bis nach Valdez im Sueden, wo das Oel auf Tanker verladen wird, grosser Nationalstolz. Es gibt unzaehlige unglaubliche haessliche Postkarten von diesem technischen Meisterwerk... Die groesstenteils ca. 1,20m ueber dem Boden verlegte Rohrleitung bzw. das Oel darin wird uebrigens nicht erwaermt, sondern gekuehlt, damit der Boden nicht auftaut und die Leitung abrutscht.

Neben Hundeschlittenrennen ist Jagen offenbar der allerbeliebteste Zeitvertreib der Alasker. Alle 2 ½ Meilen steht ein Schild am Strassenrand mitr Hinweisen wie: „No Hunting Next 2 Miles“, „Caribou Hunting Closed West Of Road“, „No Shooting From Roadway“, „Entering State Sustained Hunting Ground“, usw. Eine Jagdlizenz zu bekommen ist aber auch fast genauso einfach wie ein Angelschein: In eine der zahlreichen authorisierten Verkaufsstellen gehen, Erlaubnis kaufen, losfeuern. Die o.g. Pipeline ist uebrigens kugelsicher, was man von den ganzen bis zur Unkenntlichkeit zerballerten Verkehrsschildern nicht gerade behaupten kann...

Den Alaskern ist natuerlich das Lieblingshobby aller U.S.-Amerikaner gemein: ausufernde Fressgelage! Da gibt’s z.B. das schon erwaehnte „Salmon Bake“ oder Fruehstueck, das als einfaches Omelett verkauft wird, aber aus 2 Tonnen Ruehrei mit Rentierwurst, einem Riesenberg Hashbrowns und einem Stapel Pancakes besteht, frei nach dem Hinweis auf der Speisekarte: „ We Don‘t Fool You, We Feed You“.

Alles in allem bleibt uebrigens festzuhalten, dass die Australier insbesondere in punkto Fettleibigkeit und Uebervorsichtigkeit unerwarteterweise bei Weitem die schlimmeren Amis sind!