Bericht von der Angelfront!

Nachdem es angeltechnisch bis jetzt ja gelinde gesagt etwas mager zuging, habe ich nun endlich etwas fuer den EINEN (oder vielleicht auch noch Anderen??) angelinteressierten Mitleser zu berichten!

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In Bourail auf der Hauptinsel Neukaledoniens wohnten wir in einem netten Hotel, das geradezu verfuehrerisch am kleinen Fluss „La Nera“ gelegen war. Nach einer kurzen Erkundigung an der Rezeption stiefelte ich ueber das hauseigene Farmland (auf dem man uebrigens auch fuer umgerechnet etwa 200 Euro mit einem Guide Rehe jagen gehen kann), durch teilweise huefthohes Gras, hinunter zum Fluss. Ich fand eine kleine, nette Kiesbank am Ufer des sich durch die malerische Landschaft schlaengelnden Flusses, von wo aus ich mein Glueck versuchen wollte.

Vor meinen Fuessen spielten die Kleinfische im klaren Flachwasser und hin und wieder sah ich etwas Groesseres weiter draussen aus den Fluten springen – so weit so gut!

Erste Versuche mit Spinner und Wobbler befoerderten mehr Algen und Aeste ans Ufer als alles andere, also sollte es mal wieder die Geheimwaffe, der „Rapala Skitter Pop“ - Popper im Firetiger Design, richten.

Ich konzentrierte mich auf die mir gegenueberliegende tiefe Aussenkurve mit einigen ueberhaengenden Baeumen und einer Kante aus grossen Steinen, die mir ausserst fischtraechtig erschien. Nach einigen erfolglosen Wuerfen wurde mein Koeder ploetzlich vehement von der Oberflaeche gepflueckt und mein Gegenueber legte eine kraeftige erste Flucht hin, die ich nur mit Muehe bremsen konnte. Sofort war mir klar, dass da etwas besseres als die bisher beobachteten bis zu ca. 25 Zentimeter grossen Fische an der Leine sein musste.

Nachdem ich die erste Flucht stoppen konnte, schwamm der Fisch stromauf, bohrte sich dabei immer wieder in den Grund und verlangte meinem zugegebenermassen sehr leichtem Geraet (in so einem Weltreisegepaeck ist halt nicht mehr drin!) beinahe alles ab. Mit stetigem, kraeftigem Druck gelang es mir bald, den Fisch in Richtung Oberflaeche zu bugsieren, wo er einige Spruenge hinlegte und ich die schoene rote Farbe seiner kraeftigen Flanken in der Sonne blitzen sehen konnte.

Zweimal gelang es mir den Fisch in die stroemungsaermere Uferregion zu dirigieren, was er jedesmal mit einer weiteren kraeftigen Flucht in die Tiefe quittierte. Beim Dritten Mal war es dann endlich soweit und vor mir auf dem Kies lag ein roter, kraeftiger und wunderschoen gezeichneter barschartiger Fisch (naehere Bestimmungsversuche per Google sind bis jetzt gescheitert – Hinweise werden gerne entgegengenommen! ;)) von gut 50 Zentimetern – kein Riese, aber immerhin!

Glueck fuer den Fisch, dass wir keine Moeglichkeit hatten ihn zuzubereiten, weswegen er nach einem kurzen Foto unbeschadet zurueck in sein Element durfte.

Nachdem ich meinen Koeder wegen der spitzen Hundszaehne des Raubfisches einer kleinen Notoperation mit Sekundenkleber unterzogen hatte, versuchte ich mein Glueck an der gleichen Stelle weiter. Nach einigen Fehlattacken und einem Kontakt mit einem aehnlich starken Fisch, der bei der ersten Flucht den Koeder losschuetteln konnte, gelang es mir noch einen weiteren, etwas kleineren Fisch derselben Art zu einem kurzen Landgang zu ueberreden.

Danach begann es breits zu daemmern und ich machte mich zum ersten Mal seit langem anglerisch befriedigt auf den Rueckweg zu unserem Hotelzimmer, wo Tianne diesen aufregenden Nachmittag einfach verschlafen hatte...