Breakdown Under

Im letzten Artikel deutete ich die aufziehende Katastrophe ja bereits an:

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Nachdem der gemietete Ford Falcon sich zunaechst auch auf der sich extrem windenen „Great Ocean Road“ - Kuestenstrasse trotz der ausgeschlagenen Achsgelenke als zuverlaessig erwies, verkackte er keine drei Tage (und knapp 1000km) nach der Uebernahme an einem leckenden Automatikgetriebe. Zum Glueck fuhr er immerhin erstmal noch bis ins naechste Kaff mitten im Nirgendwo, wo wir die Pannenhotline des Autovermieters kontaktierten. Wundersamerweise eilte uns tatsaechlich nur 20 Minuten spaeter ein offenbar etwas einfach strukturierter Mechaniker der oertlichen Autowerkstatt zu Hilfe (anscheinend ist nicht nur die australische Tierwelt etwas zurückgeblieben), der uns in ebendiese Werkstatt eskortierte. Die Auskunft dort war allerdings alles andere als zufriedenstellend: am heutigen Freitag war nichts mehr frei, so koennte der Wagen fruehestens am Montag näher untersucht und evtl. repariert werden. Nach einem weiteren Telefonat mit der Autovermietung entschlossen wir uns, die 130km bis nach Melbourne zu versuchen, um dort ein Austauschfahrzeug zu bekommen - besser als 3 Tage ohne fahrbaren Untersatz in der Pampa festzustecken. Die erstaunten Glubschaugen des Schraubers und sein unglaeubiger „Good Luck!“-Wunsch weckten allerdings nicht gerade Optimismus! Die Fahrt war dann auch mehr so eine Horrortour: man kann ein Automatikfahrzeug bei wechselnden Steigungen nicht von (Herunter-)Schalten abhalten, und jeder Gangwechsel in den naechsthoeheren Gang war von einem ohrenbetaeubenden Aufjaulen des Motors und einem anschliessenden ruckartigen Einkuppeln begleitet. Zum Glueck waren wir angeschnallt! Die gefuehlten 7.000 Ampeln im Stadtgebiet von Melbourne kurz vorm Ziel mit den dazugehoerigen Stopps waren eine Hoellenqual. Schafft es das Getriebe ein weiteres Mal, vom Leerlauf in den ersten Gang zu schalten oder verrecken wir mitten vor einer vielbefahrenen Kreuzung? Butzi hat zum Glueck gut navigiert, und wir haben uns zwecks Ampelvermeidung fuer den schweineteuren Stadthighway entschieden (13,95 Dollar fuer hoechstens 5 km...), so kamen wir nach nur einem kleinen Umweg mit Haengen und Wuergen nach knapp 3 Stunden tatsaechlich doch beim „Travellers Autobarn“ an. Uff!

Da gerade kein Kombi zur Verfuegung war, wurden wir nach einigen Formalitaeten auf einen Campingvan upgegraded. Erst war uns das gar nicht so recht, ist das Gefaehrt doch noch eine Nummer groesser (Minibus) und hat eine Handschaltung – natuerlich auf der „falschen“ Seite. Zum Glueck konnte ich mich ja langsam heranarbeiten, vom (Automatik-)Kleinwagen auf Tasmanien ueber das riesige Leichenwagenschiff bis zum Bus mit manueller Schaltung, und so war die Handschaltung am Ende gar nicht so schlimm wir befuerchtet. Das ganze Drama hat uns am Schluss auch nur einen halben Tag gekostet und wir kamen nach einer weiteren Autofahr-Ochsentour schon am Abend in Lakes Entrance im Lakes District an.

Wir haben den niedlichen kleinen Bus mit Campingvollausstattung inkl. Kocher, Geschirr und Schlafsaecken mittlerweile richtig ins Herz geschlossen – das Hotelzimmer immer dabeizuhaben und morgens in Mallacoota mit wunderschoenem Panorama und Angelstelle am See direkt vor der Nase aufzuwachen spart nicht nur Uebernachtungskosten, sondern ist wirklich ein Erlebnis!