Von Phnom Penh nach Siem Reap

Die zweite Station auf unserer eigentlich viel zu kurzen Reise durch Kambodscha war am Samstag Pursat, etwa 190 Kilometer nordwestlich von Phnom Penh gelegen. Wahnsinnig viel zu sehen gibt es dort eigentlich nicht, es lag aber fuer uns auf dem Weg und so verbrachten wir den Nachmittag nach einem der zu dieser Zeit immer haeufiger auftretenden Monsunregenschauer mit einem Spaziergang am Fluss entlang.

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Dabei konnten wir einen Einblick in das Leben der Einheimischen etwas abseits der ausgetretenen Touristenpfade gewinnen und entdeckten unterwegs noch eine ziemlich abgefahrene kuenstliche Betoninsel in Form eines Containerschiffes mitten im Fluss.

Am naechsten Morgen ging es mit dem Bus weiter nach Battambang, der mit 140.000 Einwohnern zweitgroessten Stadt des Landes. Dort gab es dann auch wieder etwas mehr zu sehen und zu unternehmen, also ging es am Montag per Tuk Tuk auf eine Erkundungstour durch die naehere Umgebung. Als Erstes stand eine Fahrt mit dem "Bamboo Train" auf dem Programm. Frueher als Haupttransportmittel genutzt, sind diese Schienenfahrzeuge einfachster Bauart heute in erster Linie eine Touristenattaktion. So ein "Zug" besteht aus nicht mehr als zwei Achsen mit Raedern und einem zusammengezimmerten Bambuschassis. Angetrieben wird das Ganze von einem kleinen Zweitaktmotor, der über einen Keilriemen direkt mit der Hinterachse verbunden ist. Um zu beschleunigen wird der Motor einfach mit einem Holzstab als Hebel nach hinten gezogen, bis der Keilriemen greift... So einfach kann's gehen! Treffen sich zwei der Gefaehrte auf der eingleisigen Strecke, muss der weniger schwer beladene Zug kurzerhand abgebaut werden und dem Gegenueber die Durchfahrt gewaehren.


Die etwa 20 minuetige Fahrt ueber die extrem holperigen und ueber grosse Strecken zu Schlangenlinien verzogenen Gleise kann man getrost als abenteuerlich bezeichnen! Nach einem kurzen Stopp in einem kleinen Dorf, wo wir einen Spaziergang machten und liebevoll bewirtet einen Eistee tranken, ging es wieder zurueck zu Bun, unserem Tuk Tuk-Fahrer, der uns anschliessend zum „Killing Cave“ brachte. Die auf einem Berg gelegene Hoehle wurde von den roten Khmer fuer brutale Hinrichtungen genutzt, heute befindet sich auf dem Berg ein frisch renovierter Tempel und eine kleine Gedenkstaette in der Hoehle. Etwas abseits des Tempels, der zu Zeiten Pol Pots uebrigens als Gefaengnis diente, hatten wir noch einen tollen Ausblick ueber die palmenbestandene Reisfeldlandschaft.

 

Weiter ging es zu den Banan-Tempelruinen aus dem 11. Jahrhundert, in denen wir uns, nachdem wir die 358 steinernen Stufen erklommen hatten, ein wenig umschauten.

 

Letzter Stopp unserer Tour war im einzigen Weingut Kambodschas, wo an 25.000 Weinstoecken Shiraz und Black Opal Reben unter der tropischen Sonne reifen. Wir verkosteten den dort hergestellten Rotwein und Brandy. Ersterer schmeckt, naja, sagen wir mal „interessant“und auf jeden Fall anders als irgendetwas, was ich jemals aus einer Flasche mit dem Aufdruck „Wein“ gekostet habe. Der Brandy war gar nicht mal so schlecht, sehr „vanillig“ und angenehm mild.

 

Am Sonntagmorgen ging es dann schon um sieben Uhr per Boot von Battambang aus nach Siem Reap, mit sieben Stunden nicht die schnellste Variante (der Bus braucht nur vier) und auch nicht die bequemste, dafuer aber sicherlich die schoenste! Auf der Fahrt ueber den wild maeanderden Fluss bewunderten wir die schoene Landschaft und gewannen einige Einblicke in das Alltagsleben der zahlreichen Uferbewohner, bevor wir am Nachmittag in Siem Reap ankamen, wo wir in den naechsten zwei Tagen die sagenumwobenen Tempelruinen von Angkor entdecken sollten.

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Kommentare: 2
  • #1

    Alex (Donnerstag, 02 Juni 2011 18:37)

    Ist Paul Pots nicht der wunderschöne Engländer der in der Werbung vom Rosa Riesen alle zum weinen bringt;)
    Dann hoffe ich mal ihr beiden habt auf den Spuren von Lara Croft in den Tempelruinen nicht zuviel Unheil angerichtet.
    Morgen gehts nach Australia? Grüßt mir meinen Chef wenn ihr den zufällig auf seiner BMW im Outback trifft der tourt da seid Mittwoch rum:)
    Grüße von Reginchen an euch beide

  • #2

    muddi (Freitag, 03 Juni 2011 15:39)

    freut mich,dass es mal etwas ruhiger zuging.aber auch wieder kriegsland.viel spass beim nächsten kontinent.ich bleib dran,love muddi