Nepper, Schlepper, Bauernfaenger

Die Welt ist gut! Ja, wirklich! Die meisten Leute sind freundlich und aeusserst hilfsbereit, und eigentlich bin ich viel zu misstrauisch allen Einheimischen gegenüber, was vermutlich einige tolle Erfahrungen verhindert.

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Manchmal ist ein bisschen gesunde Vorsicht allerdings doch angebracht, denn manche Leute moechten gerne mehr von unserem Besten: mehr Geld.

Die wohl klassischste und häufigste Variante passiert beim Taxifahren. Taxameter sind in fernen Ländern oft unüblich, und der Fahrpreis daher Verhandlungssache. Verkehrte Welt: während Hotelzimmer eigentlich überall (außer in Deutschland) pro Zimmer und nicht pro Person berechnet werden, ist es bei Taxis genau umgekehrt: der Fahrpreis gilt meist pro Fahrgast (selbst bei 2 Passagieren auf einem Mopedtaxi...). Wenn man das nicht weiss, zahlt man am Ende gerne mal doppelt soviel wie eigentlich vereinbart. Und dann gibts da noch die absichtlich nuschelnden (Moto-) Taxifahrer, bei denen am Ende der Fahrt aus 2.000 Mistkroeten auf einmal 20.000 werden, und man es mangels passender Kohle auch nicht auf einen kleineren Betrag ankommen lassen kann. Wechselgeldprobleme haben uns schon oefter ein paar Euro gekostet :-) Da sind die Sammeltaxis in Kamerun doch einmal praktisch: Fixpreis, ob weiss, ob schwarz, für innerstädtische Fahrten ca. 30 Cent pro Nase (inklusive wechselnder Mitfahrer und gerne auch mal 8 Mann im Taxi), plus Zuschlag je nach Laenge der Strecke nach eigenem Gutdünken. Für Gepäck wird manchmal ein Aufpreis verlangt, sogar im Bus, das ist aber offenbar üblich und wird auch von Einheimischen anstandslos bezahlt.

Beliebte Abzockmethode bei Dienstleistungen: Zusätzlich zur vereinbarten Leistung wird ungefragt Zusaetzliches erbracht und dafür danach ein saftiger Aufpreis verlangt. So passiert beim Schuhputzer in Hanoi, der noch neue Absätze aufgeklebt hat und dafür hinterher 4 Mal soviel Kohle sehen wollte wie zuvor vereinbart! Allerdings muss man sagen, dass zwei Paar extrem stinkige Schuhe mit der Zahnbürste vom Monsunmatsch befreien schon aller Ehren wert sind, und die Hacken auch nach 4 Wochen Dauer-Wandergebrauch immer noch halten, dafür sind insgesamt 5€ (mehr hat er dank passenden Geldes nicht gekriegt, immer noch dreimal mehr als verhandelt - es ist immer eine gute Sache, passende Kohle parat zu haben...) für deutsche Verhältnisse immer noch geschenkt. Aber auch bei einem an der Straße günstig aufgerissene (Boots-) Führer, mit dem man bis auf das letzte Schlupfloch alles verhandelt hat (Spritkosten nicht vergessen!), muss man aufpassen, dass der Typ einem auf dem Weg nicht noch eine Extratour andrehen will, ohne die Extrakosten zu erwähnen. Trotzdem kann man sich so im Vorbeigehen gut und günstig Sightseeing-Touren organisieren, wenn man ein bisschen auf der Hut ist.

Umrechnungskursmissverstaendnisse werden auch gerne genommen, meistens ist das aber eigene Verpeiltheit, so hat Butzi aus Versehen in schlaftrunkenem Zustand in Addis Abeba 12 Dollar für zwei Zahnbürsten bezahlt. Aber immerhin war auch noch Zahnpasta dabei!

Bei Ueberlandbussen gelten in Vietnam offenbar manchmal Langnasen-"Spezialpreise", wenn man den Bus auf offener Strecke anhält (was nichts Ungewöhnliches ist), da kann man wenig machen, wenn man nicht zu Fuss gehen oder bis morgen warten will, und ueberhaupt kann man froh sein, an der richtigen Straße in der richtigen Richting zu stehen - wir brauchten die Hilfe eines Mototaxifahrers...

Oberstes Gebot bei Hotelzimmern: Immer zuerst anschauen! Sonst kann es passieren, dass man sich in einem schimmeligen, winzigen, fensterlosen Loch (inklusive Depressionsgefahr) wiederfindet. 2-3 Euro mehr im Hotel nebenan können einen Unterschied wie Tag und Nacht ausmachen!

Bestes Mittel gegen aufdringliche Strassenverkaeufer: am besten ignorieren (Blickkontakt vermeiden!), wenn das nicht hilft (tut es fast immer), kurz ins Gesicht schauen und freundlich aber bestimmt ablehnen, und dann wieder ignorieren. Der Verkaeufer wird sich schnell ein leichteres "Opfer" suchen! Manchmal haben die Jungs und Mädels aber auch echt gute Angebote am Start - ein (zugegebenermaßen kopierter) Lonely Planet Reiseführer für Kambodscha für 3€ ist ein guter Deal!

Fazit: Augen auf beim Eierkauf! Und bloss nicht ärgern, wenn man mal reingefallen ist. Man darf nicht vergessen, dass es sich bei den o.g. Beispielen meist nur um Centbetraege handelt, im allerschlimmsten Fall mal um wenige Euro. Das tut uns nicht weh und sichert dem Verkaeufer vielleicht eine Mahlzeit...

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Kommentare: 2
  • #1

    muddi (Sonntag, 29 Mai 2011 11:24)

    und überhaupt,man gönnt sich ja sonst auch alles.ist in tun.und indien genauso,aber eine rel.billige verarsche.also aufpassen knutsch muddi

  • #2

    eva u. gerd (Sonntag, 29 Mai 2011 17:18)

    Hallo bin immer mit euch auf tour und freue mich
    wenn ihr von den einheimische (was in germanny auch üblich ist)auch einmal reingelegt werdet.ha.ha
    Auch vielen dank für die Karte aus Vietnam.Also sage Justus er soll besser auf dich aufpassen.
    Wir wünschen euch noch weitere aufregende Tage und bleit gesund.Gruß aus Sachsenhagen