Exploring Saigon

Naechste Station auf unserere Reise durch Vietnam war Ho Chi Minh Stadt, ehemals Saigon genannt und von den meisten Einheimischen nach wie vor so bezeichnet.

Am Mittwoch hatten wir uns ein straffes Sightseeingprogramm vorgenommen und starteten den Tag morgens um sieben

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mit einem original vietnamesischen Fruehstueck bestehend aus dem Nationalgericht Pho Bo (Reisnudelsuppe mit frischen Kraeutern, Sojasprossen, Zwiebeln und Rindfleischeinlage) bei „Pho 2000“, dem Nudelsuppenladen, in dem schon Bill Clinton bei seinem Vietnambesuch 2005 (der erste eines amerikanischen Praesidenten nach dem Krieg) speiste, wovon ein Foto an der Wand zeugt. Dazu gab es einen vietnamesischen Eiskaffe, der mit Kondensmilch serviert wird und so stark und suess ist, dass er schon etwas an Schokolade erinnert.

 

Ordentlich vollgeblubbert stand dann ein Besuch des riesigen, ueberdachten Ben Thanh Marktes an. Da die Staende in dem Bereich mit Kleidung, Alltagsgegenstaenden und Souvenirs gerade erst oeffneten, widmeten wir uns der sowieso interessanteren Lebensmittelabteilung und bestaunten mal wieder allerlei Gemuese, Fruechte und lebendes wie totes Getier, insbesondere die letzteren Abteilungen sind aufgrund des verhaeltnismaessig geringen Geruches so frueh am Morgen besonders zu empfehlen.

 

Naechste Station war ein weiterer Markt, diesesmal nicht ueberdacht und an der Strasse, bis wir in das gerade oeffnende Kunstmuseum gehen konnten. Dort ist eine grosse Sammlung von traditioneller bis zu zeitgemaesser Kunst zu sehen, das meiste der Letzteren ist als „politisch korrekt“ zu bezeichnen und zeigt zum Beispiel heroische, rote Fahnen schwenkende Figuren, diffamierte Amerikaner oder Soldaten mit Panzern und Waffen.

 

Weiter ging es vorbei am Opern- und am Rathaus, beides grosse, franzoesische Kolonialbauten vom Anfang des 20. Jahrhunderts, zum Stadtmuseum. Dort konnten wir einiges ueber die Geschichte der Stadt erfahren, mal wieder mit dem Schwerpunkt auf den beiden Kriegen gegen die Farnzosen und die Amerikaner.

 

Nach der anschliessenden Mittagspause besichtigten wir noch den ehemaligen Praesidentenpalast der suedvietnamesischen Regierung, der heute „Vereinigungspalast“ heisst und an dem sich seit der Fertigstellung 1966 kaum etwas veraendert hat. Im Keller des fuer damalige Zeit ultramodernen Gebaeudes sind noch die Kriegsfuehrungsraeume des Praesidenten zu sehen, in den Stockwerken darueber verschiedene Empfangssaele, sowie die Privatgemaecher und im obersten Stockwerk das Casino/Bar mit Rundumblick und angeschlossenem Hubschrauberlandeplatz. Ein Musterbeispiel der Architektur der 60er Jahre!

 

Der Tag war ja noch jung, also ging es weiter zum Kriegsmuseum, das hauptsaechlich Fotoausstellungen mit den sehr bedrueckenden Motiven des Krieges zeigt. So zeigt eine Ausstellung die grausamen Kriegsverbrechen der Amerikaner auf drastischste Weise, eine andere aufgrund von „Agent Orange“ missgebildete Kinder und Jugendliche und eine weitere, von einem Amerikaner initiierte, die Werke von Kriegsreportern, die im „Einsatz“ ums Leben gekommen sind.

 

Von dort aus ging es dann weiter vorbei an der grossen katholischen Kathedrale und dem Postamt aus Kolonialzeiten bis zum „Jade Emperor“‘-Tempel, der wie jeder Tempel ordentlich mit Raeucherstaebchen vollgeraeuchert war und relativ dringend einer Renovierung bedarf. Dafuer war die Lage quasi mitten in der Innenstadt zwischen die Haueser geklemmt und von aussen fast nicht zu erkennen, bemerkenswert und die aus Holz geschnitzten, vier Meter hohen Figuren im Inneren ebenfalls sehenswert.

 

Da es mittlerweile schon anfing zu daemmern, machten wir uns auf den noch recht langen Weg zum Sheraton-Hotel, wo wir in der Dachgartenbar im 23. Stock bei einem kalten

Campari-O mit tollem Blick ueber die Metropole den 12-Stunden-Marathon ausklingen liessen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Centrifugal Juicer (Samstag, 27 April 2013 06:21)

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