Schneiden, Waschen, Legen

Meine Haare sind zwischenzeitlich so lang geworden (der letzte Friseurbesuch liegt ja auch immerhin ueber drei Monate zurueck), dass die Matte im Nacken bei dem Schwitzkleb-Klima hier auesserst unangenehm wurde. Also bin ich in den erstbesten Friseursalon neben unserem Hotel in der Hanoier Altstadt gegangen. Der Preis fuer einen Haarschnitt sollte bei 100.000 VND liegen, umgerechnet etwa 3,30 Euro, wie mir die vier im winzigen, komplett in rosa gestrichenen Laden herumlungernden Vietnamesinnen nach kurzer Diskussion mit Haenden und Fuessen erklaerten. Alles klar!

...

Zum Glueck hatte ich auf meinem Iphone ein Bild von mir mit kuerzeren Haaren dabei. So wollte ich die neue Frisur eigentlich gar nicht, aber so Friseuren muss man ja immer genau sagen, wie man es denn will, sonst fangen sie gar nicht erst an, und dafuer reicht mein vietnamesisch leider bei weitem nicht. Ich nahm also vor dem Spiegel mit den aufgereiten schwarzen Haarteilen Platz und nach dem Umlegen des obligatorischen Umhangs (schwitz!!) ging es auch sofort los. Der Trockenhaarschnitt war wegen der enormen Transpiration doch irgendwie ein Nassschnitt, vielleicht kam deswegen die mir aus Deutschland bekannte, hier nicht vorhandene „Blumenspritze“ nicht zum Einsatz. Mit dem Ergebnis war ich durchaus zufrieden, aber ich sollte nun ca. einen Euro mehr bezahlen, wieso das denn? Nach einiger Verwirrung klaerte sich das Ganze auf: die drei Euro waren nur fuer den „nackten“ Haarschnitt und das jetzt folgende Verwoehnprogramm kostete den kleinen Aufpreis. Hinlegen und Haare waschen lassen, uebrigens auf einer gepolsterten Liege in einer sehr viel bequemeren Position als bei uns, ausserdem liegt der Hinterkopf auf dem speziell geformten Plastikbecken auf. Das ist zwar ebenfalls sehr angenehm, bei uns bekommt man ja regelmaessig Nackenstarre, hat aber auch zur Folge, dass einem der Kopf oefter schwungvoll von einer Seite auf die andere gedreht wird. Los gings mit einer etwas unorthodoxen Fingernagelkratz-Kopfmassage, komisch, aber nicht schlecht, dann shampoonieren und spuelen. Dabei hatte ich ploetzlich einen Schwall Wasser auf den (zum Glueck geschlossenen) Augen. Ich dachte erst, es sei ein Versehen, dem war aber nicht so, es folgte eine ausgiebige Gesichtswaschung. Anschliessend gab es ein Pflegeprodukt in die Haare (moeglicherweise von Rossmann, einige Baleaflaschen habe ich im Salon gesehen) und eine weitere gruendliche Waschung, wobei beim Ausspuelen die Lauscher gleich mitgereinigt wurden: flutsch, hatte ich einen feuchten Finger im Ohr!

 

Der Erfolg der Waschprozedur wurde leider durch die aeusserst liebevolle, aber fuer dieses Klima etwas zu langwierigen Foehnaktion etwas geschmaelert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich.

 

Insgesamt war das fuer 4,30 Euro mein billigster Haarschnitt aller Zeiten, auch wenn am Schluss (zum Glueck) nicht ganz die Frisur herausgekommen ist, die ich bestellt hatte.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    muddi (Samstag, 07 Mai 2011 10:23)

    jetzt noch ein schickes foto von der neuen frisur,kommt wohl bald,und weiter gehts um die welt.knutsch und danke für die karten.love muddi