Ostfriesische Ostern im Zimtbluetenwald

Nach unser vorerst letzten laengeren Zugfahrt kamen wir am Ostersonntag in Guilin, was auf deutsch soviel wie Zimtbluetenwald bedeutet, an.

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Nachdem wir uns kurz im Hotel frisch gemacht hatten, brachen wir sofort auf, um einen geeigneten Austragungsort fuer die alljaehrlichen Ulmer'schen internationalen Eierwurfwettkaempfe zu finden, an denen wir dieses Jahr ja leider nur aus dem Ausland teilnehmen konnten.

Zwei offizielle Wurfbeutel hatten wir aus der Heimat importiert und mit hartgekochten Eiern hatten wir uns bereits am Fruehstuecksbuffet in Hangzhou eingedeckt. Zusaetzlich organisierten wir uns dort noch einige einheimische Spielgeraete im Supermarkt. Neben jeder Menge lebendem Viehzeugs (Fische, Schildkroeten, Krustentiere, Froesche, etc.) erspaehten wir eingeschweisste, in Tee gekochte Eier (lecker!) und in Salzlake gekochte Enteneier (nicht ganz so lecker).

Ganz in der Naehe unseres Hotels entdeckten wir einen kleinen Park mit See, der unsere Hoffnungen auf eine angemessene Wettkampfstaette in die Hoehe schnellen liess. Leider war das Betreten der spaerlich vorhandenen, bewachten Gruenflaechen ausnahmslos verboten. Bei den mal wieder in Horden auftretenden Touris sicherlich eine notwendige Massnahme. Uns kam der Gedanke, den Aufpassern den Eierwurfsport naeher zu bringen, um eine Sondergenehmigung zu erhalten. Da wir aber bereits auf dem Weg schon sehr ungläubige Blicke von den Einheimischen ernteten, unternahmen wir, um etwaigen Missverstaendnissen aus dem Weg zu gehen, dann doch keinen Versuch.
Den Eierwurfsport betreffend zaehlt China sicherlich noch zu den Entwicklungslaendern, aber ein erster Schritt sollte nach diesem denkwuerdigen Tag getan sein.

Wir sahen uns somit also gezwungen die Koenigsdisziplin des Weitwurfes ausfallen zu lassen und beschraenkten uns auf die folgenden Disziplinen:

1. Eierzuwurf in der Fussgaengerzone
2. Aufs Ei draufsetzen
3. Eier mit Staebchen essen

 

Die dritte Disziplin wurde erstmalig in einem offiziellen Wettkampf ausgetragen, da wir sie kurzerhand einfuehrten um den Einheimischen den Einstieg in diese Sportart zu erleichtern. Da mir mein Salzstreuer kurz vor dem Verzehr noch in den See fiel, bekamen die Eier durch das feuchte Salz auch noch einen einzigartigen Geschmack mit lokalem Bezug, der diese Disziplin zu etwas ganz besonderem machte.

Am Ende der Spiele konnte leider kein eindeutiger Sieger ermittelt werden, weswegen wir uns beim gemeinsamen Fische fuettern mit Eierschalen auf ein faires Unentschieden einigten.

Umso mehr ist nun unser Ehrgeiz geweckt, um im naechsten Jahr in der Heimat jeder fuer sich wieder voll anzugreifen und Ruhm und Ehre mit dem Weltmeistertitel an sich zu reissen.

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