Erste Schritte im fernen Osten

Nach 8.142 Kilometern im Bummelzug quer durch Russland, die Mongolei und China hatten wir es am Montagnachmittag tatsaechlich bis nach Peking geschafft.

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Das Hotel in dem wir unterkamen war hervorragend in einem "In"-(Gassen-)Viertel im Zentrum gelegen, einzig die nicht vorhandenen Fenster, die ca. 1 cm duennen "Matratzen" auf Holzbrettern und die komplett in einem Glaskasten befindliche, etwas muffige Nasszelle machten unser etwa 15 qm großes, durchgekacheltes, aber immerhin sauberes "Mauseloch" nicht gerade sehr wohnlich... Aber wir waren ja hier um die Stadt und nicht um das Hotelzimmer zu sehen!
Von den geradezu abartigen Dimensionen dieser 17 Mio. Metropole konnten wir uns dann auch anschliessend auf einem 1,5 stuendigen Spaziergang zur ebenfalls im Zentrum befindlichen Verbotenen Stadt und zum Jingshan Park ueberzeugen.
Unser zweiter Tag in Peking war den Haupttouriattraktionen Minggraeber und chinesischer Mauer gewidmet. Gluecklicherweise befinden wir uns im Moment noch in der Nebensaison, denn die Sehenswuerdigkeiten waren auch so schon von in riesigen Horden auftretenden chinesischen Touris bevoelkert. In der Hauptsaison kann man wohl froh sein, wenn man nicht totgetrampelt wird - es gibt einfach so UNGLAUBLICH viele Chinesen!

Am naechsten Tag schlenderten wir ueber den geradezu monstroesen Platz des himmlischen Friedens und gingen in einem menschenfeindlich anmutendem Betonwuestenviertel stilecht eine koestliche ganze Pekingente essen, bevor wir uns durch Menschenmassen zur verbotenen Stadt durchschlugen. Immerhin war der Ansturm auf den ehemaligen Kaiserpalast im Gegensatz zum Vormittag schon etwas abgeflaut, so dass wir relativ fix an Tickets kamen und die wunderschoenen alten Gebaeude der Stadt verhaeltnismaessig in Ruhe betrachten konnten - es gibt einfach so UNGLAUBLICH viele Chinesen!

Am Abend fuhren wir dann zum Pekinger Westbahnhof, das mit Abstand riesigste Bahnhofsgebaeude, das wir beide jemals zu Gesicht bekommen haben. Nach dem Sicherheitscheck, den man in dieser Art sonst nur von Flughaefen kennt, begaben wir uns in eine der zehn Wartehallen, die für jeweils etwa acht Zuege bestimmt sind und von denen man eine halbe Stunde vor Abfahrt auf das richtige Bahngleis geschleust wird.
Tianne fuehlte sich sichtlich unwohl in dieser Umgebung und sprach nur noch von "1984" und "Metropolis".
Nachdem wir in der Herde schwimmend an einigen Waggons mit zahlreichen Sechsbettabteilen vorbeigetrieben waren, fanden wir unser Vierbettabteil und machten es uns dort gemuetlich, zusammen mit zwei Chinesinnen - es gibt einfach so UNGLAUBLICH viele Chinesen!

Nach etwa zwoelf Stunden Fahrt kamen wir in Xi'an an, einer mittelgrossen chinesischen Stadt, mit 8,2 Millionen Einwohnern, davon 700.000 Studenten - Es gibt halt UNGLAUBLICH viele Chinesen!

In Xi'an haben wir dann ein Mega-Sightseeingprogramm durchgezogen: Zunaechst ging es in eine Jademanufaktur mit angeschlossenem Souvenirgeschaeft und danach zu der beruehmten Terracotta Armee. 8.000 1,80m große und je ca. 250kg schwere Tonsoldaten, die mit dem ersten gesamtchinesischen Kaiser verbuddelt wurden - als ob der da dann noch was von gehabt haette! Besonders bemerkenswert waren die ueberall an den Souvenirstaenden vor dem Museum feilgebotenen Schaeferhundfelle!

Anschliessend besuchten wir die erste Moschee Chinas in der Altstadt Xi'ans, die als solche allerdings aufgrund der Pagodenbauweise fuer den Laien nicht zu erkennen ist. Gegen Abend fuhren wir noch 13,7 km mit dem Fahrrad auf der alten Stadtmauer einmal rundherum, bevor wir uns im Theater beim Dim-Sum Essen die Tang-Dynastie-Tanzperformance ansahen. Das alles natuerlich begleitet von UNGLAUBLICH vielen Chinesen, aber daran haben wir uns mittlerweile gewoehnt.

Den zweiten Tag in Xi'an begannen wir mit einem Spaziergang durch den in Hotelnaehe gelegenen Park, wobei wir uns streckenweise eher wie in der Toilettenschlange auf einem Festival vorkamen, so UNGLAUBLICH viele Chinesen (vornehmlich Muetter mit Kindern und aeltere Herrschaften) draengelten sich an diesem Dienstagvormittag durch die in voller Bluete stehende Anlage.

Nachdem wir am Nachmittag noch das Provinzmuseum und die "Big Wild Goose Pagode" besucht hatten, machten wir uns auf zum Bahnhof und verliessen von den ueblichen Massen begleitet diese wirklich schoene chinesische Stadt. Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir China nicht so dermassen fortschrittlich und bombastisch vorgestellt habe - die Jungs (und Maedels!) sind wirklich auf der Ueberholspur unterwegs und das in einem atemberaubendem Tempo!

Dienstagvormittag im Park - UNGLAUBLICH!
Dienstagvormittag im Park - UNGLAUBLICH!

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Kommentare: 2
  • #1

    muddi (Freitag, 22 April 2011 13:15)

    leute,schon beim lesen kommt man ins hecheln wegen all der erlebnisse und kultursachen.und die vielen chinesen.das mit den schäferhundfellen wär als souvenier jetzt nix für mich,aber wer weiss schon,was so auf die teller kommt.weiterhin spass,lecker mittagessen und grüsst mir die chinesen.knutsch muddi

  • #2

    muddi (Samstag, 23 April 2011 10:31)

    tianne,danke für die karten.heute kamen die aus kenya.die russischen sind schon laenger da.frohe ostern.hier ist wieder 25-28grad.bussi muddi