Jurten, Yaks und Hammelfleisch

Am Sonntag ging es von Irkutsk auf eine weitere laengere Transsibetappe von 33 Stunden bis nach Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei.

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Die Zeit im Eisenbahnzug war fuer uns dank der mitreisenden Englaender recht kurzweilig. Da waren Charlie und Freddy, zwei Partytiere auf ihrem Gap-Year nach dem Schulabschluss. Charlie, der mich streckenweise stark an Pete Doherthy erinnerte, hat die letzten zwei Monate in Paris ohne genaue Kenntnis der Uhrzeit und des Wochentages verbracht und ist nun mit seinem Kumpel Freddy auf Transsibtour. Ihre Reise starteten die beiden in Moskau, wo sie zwar nicht herausfanden, wo der Kreml ist und sich in der verwinkelten Basilius-Kathedrale fragten, wo denn dort bitte schoen die Regierung unterkommen solle, dafuer studierten sie aber das nach eigener Aussage fantastische Nachtleben eingehend. Desweiteren waren in unserem Waggon, der abschnittsweise ganz allein von einer Lok durch die Steppe gezogen wurde, mehrere alternde englische Eisenbahnfans, die sich (womoeglich nach der dritten Scheidung) doch noch dazu entschieden hatten ihren Lebenstraum zu verwirklichen und bei jedem Rangiermanöver völlig aus dem Haeusschen gerieten.

Nachdem wir die langwierigen Grenzformalitaeten, das heisst sechs Stunden Abwarten auf der russischen und zweieinhalb auf der mongolischen Seite inklusive mehrfacher Abteilfilzungen, hinter uns gebracht hatten, kamen wir am frühen Morgen in Ulan-Bator an.
Beim Frühstück in der B&B Unterkunft mit Familienanschluss wurden wir auch gleich an die mongolischen Essgewohnheiten herangefuehrt: Neben Ei, Brot und Marmelade gab es fettiges Hammelfleisch im Teigmantel gebacken. Der Mongole an und fuer sich scheint sich tatsaechlich fast ausschliesslich von Hammel zu ernaehren, doch dazu spaeter mehr. Beim Mittagessen nach der anschliessenden Stadtfuehrung entpuppte sich die "Beef-Noodle-Soup", die anscheinend das einzige verfügbare Gericht darstellte, dann auch als asiatisch angehauchte Nudelsuppe mit - Hammelfleisch!

Am naechsten Tag ging es dann durch das Naturschutzgebiet Tereldsch und dort in ein kleines Dorf wo wir in einer Jurte, einem traditionellen mongolischen Nomadenzelt, uebernachten wollten. Nach der Fahrt durch die sehr beeindruckende felsige Steppenlandschaft vorbei an zahlreichen Ziegen-, Hammel- und Yakherden sind wir dann in einer von drei Jurten im Garten der Mutter unserer B&B Wirtin untergekommen. So eine Jurte ist wirklich sehr geraeumig und super gemuetlich! (Wenn man es denn versteht den in der Mitte befindlichen Holzofen anstaendig anzufeuern, was mir zunaechst nicht so richtig gelungen ist und Tianne schon befuerchtete in der Nacht erfrieren zu muessen.)
Bei Oma gab es natuerlich das volle Abmaestprogramm, d.h. Vollpension auf mongolisch und das sieht in etwa so aus: Hammelbruehe mit Katoffeln, gedaempfte Teigbaellchen mit Hammel gefuellt, Spaghetti mit Hammel-Bolognese, Hammelnudelsuppe und gebackene Teigtaschen mit Hammel gefuellt - und das alles in 1,5 Tagen - muss man moegen!

Mittlerweile sind wir in Ulan-Bator zurueck und bereiten uns schonmal seelisch (und proviantorisch) auf unsere letzte Transsibetappe ueber 32 Stunden bis nach Peking, die morgen frueh um 07:15 Uhr startet, vor.

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Kommentare: 3
  • #1

    muddi (Samstag, 16 April 2011 07:49)

    eisenbahnfahren wird euch ein lebenlang auf vorrat verdonnert,glaub ich.jetzt könnt ihr euch ja auf pekingente freuen zur abwechslung.der pekinese soll ja auch ganz drollig und lecker sein.l.g.knutsch muddi

  • #2

    Alex (Samstag, 16 April 2011 23:31)

    Hammel ist die neue Wurst

  • #3

    muddi (Sonntag, 17 April 2011 09:38)

    hey,leute.unsere party gestern war wieder mal wie früher.geil.ich habe gehört,dass ihr weihnachten in mechiko seid.wenn meine zahnsanierung,die in gange ist,noch geld übrig lässt,komm ich auch.das wäre doch der hammer.wir alle an weihnachten in jojoland und family.bussi,tianne-miss ju sooo much.love-muddi