Interkulturelle Verwunderungen

MIt einigen unserer offenbar ziemlich deutschen Verhaltenweisen haben wir Driver Frank (und vermutlich jeden anderen Ghanaer) schon schwerst irritiert. Wir laufen zum Beispiel freiwillig...

...weiter als 2 Meter zu Fuss, obwohl wir einen Fahrer mit Auto zur staendigen Verfuegung haben. Wir wollen auch nicht immerzu den ganzen Tag ausruhen, koennen dafuer aber auch keine UNMENGEN an Essen (und Wasser) auf einmal in uns hineinschlauchen. Weil wir auch gerne mal etwas anderes als "Fried rice with Chicken" oder Tilapia mit Banku und Hot Pepper Sauce (was zugegebenermassen extrem lecker ist) essen, machen wir immer wieder den Fehler, eine Speisekarte zu wollen, um jedes Mal wieder die Erfahrung zu machen, dass es das, was wir dann bestellen moechten, eben gerade nicht gibt, weil es ausser "Fried Rice" gerade gar nichts gibt, und es deswegen dann doch wieder damit endet.  Dafuer ist unser Raucherei-Laster hierzulande auesserst selten anzutreffen: ausser einem Nachtportier heimlich auf dem Hotel-Hof in Tamale haben wir noch keinen Schwarzen hier qualmen sehen. Daran liegt es wohl auch, dass keine Zigarettenstummel herumliegen, denn ansonsten ist es hier gang und gaebe, seinen Muell einfach so in die Gegend zu feuern. Deswegen hat Frank es auch nicht verstanden, wieso ich im Mole-Nationalpark nicht nur unseren eigenen Muell wieder mitgenommen, sondern auch noch fremder Leute leere Plastikflaschen aufgesammelt habe.

 

Zusammenfassend laesst sich feststellen, dass des Ghanaen einzige Sorgen reichliches regelmaessiges Essen und lange Ruhezeiten zu sein scheinen, weswegen man auch staendig sehr besorgt nach dem Status dieser beiden Lebensnotwendigkeiten gefragt wird.

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Kommentare: 1
  • #1

    Viola (Sonntag, 20 Februar 2011 20:25)

    Ich glaub Ghana wär ein Land für mich :-) Immer schön regelmäßig Essen und lange Ruhezeiten. Ein Traum.
    Liebste Grüße aus dem sehr kalten Berlin