Akwabaa - Ghanian Hospitality

Wir sind heute morgen nach Akosombo gefahren, wo Amas Schwester Naa wohnt und in einem Krankenhaus arbeitet. Afrikanische Spontanität in der Planung: Der Fahrer für das Wochenende...

...sollte eigentlich erst abends kommen und uns zum Essen und in einen Nightclub fahren, aber europäisch-energiegeladen wie wir sind, haben wir Naa wohl ziemlich verwundert, dass wir nicht erst den ganzen Tag relaxen wollten. So hat sie uns kurzerhand mit dem Taxi abgeholt und uns ausführlich durch "ihr" Krankenhaus geführt, eine für afrikanische Verhältnisse vermutlich riesige und bestens ausgestattete Klinik mit allen möglichen Fachabteilungen, trotzdem weit entfernt von einem Krankenhaus, das man als verwöhnte Weissnase so kennt. Der Fahrer hatte angeblich in Accra eine Panne, deswegen hat uns Naa zum Abendessen zu sich nach Hause in eine Siedlung in Akosombo eingeladen. Sie teilt sich dort ein Zimmer mit ihrem Bruder und einen Hof (und ein Badezimmer und eine Küche in diesem Hof) mit noch zwei Nachbarn in einem kleinen Betonbungalow. Sie hat sich ein Bein ausgerissen, um uns zu bewirten! Als erstes hat sie die Nachbarskinder zum Bierholen losgeschickt, und dann hat sie angefangen zu kochen, was insgesamt fast vier Stunden in Anspruch genommen hat. Frittierte Plantains mit Ingwer, Nelken und anderen Gewürzen, die sogar der Butzi nicht kannte, Yamswurzel, scharfe Sauce aus Minipepperoni, Zwiebeln und Tomaten, Fisch (Tilapia aus dem hiesigen Fluss) mit Ingwer und Fenchelsamen und Gemüsebeilage aus Kohl, Karotten und Bohnen. African Style mit den Fingern gegessen von den einzigen beiden Tellern, die sie besitzt, alle Zutaten in der Hand geschnitten mit einem Messer, das vorher eben an der Betontuerschwelle geschärft wurde, danach eben abgespült, als um 17 Uhr das Leitungswasser angestellt worden war. Keine Sorge: Butzis Haendedesinfektionsmittel, Cholera- und Typhusimpfung und ein ordentlicher Schluck aus dem Prophylaxe-Flachmann haben Schlimmeres verhindert!